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Beichten, Katechismusantworten & «
»Also kein echter Fortschritt.«
»Nein, in gewissem Sinne nicht & nicht, bis wir
die Maschine bekommen.« Sie benötigten einen gro-
ßen, selbständig arbeitenden Computer und das be-
deutete, daß sie eine Menge Geld auftreiben mußten.
»Haben Sie irgendwelche Fortschritte erzielt?«
»Den einen oder anderen.« Otto nahm einen lan-
gen Schluck Wein.
»Allerdings nicht beim Vatikan. Ich konnte nicht
mal bis zu einem Kammerherrn vordringen.«
»Wie erwartet.«
»Schlimmer. Sie betrachten uns als exkommuni-
ziert.«
»Ex & wie ist es denn dazu gekommen?«
»Eines Ihrer Abhörgeräte«, antwortete Otto ruhig,
»hat den Wissenschaftlern der Confederaciõn zuviel
verraten. Ein Wissenschaftler hat in einem archäolo-
gischen Journal einen humorvollen Artikel darüber
geschrieben. Flexibilität des Rituals unter den Prie-
stern von Sol III. Sehr amüsant.«
»Oh, großer Gott.«
»Hoffentlich haben wir mehr Glück mit dem Nuo-
vo Vaticano.«
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»Mit denen?«
»Wir Abtrünnigen müssen zusammenhalten.«
Henry stand auf und trat an das Wandgemälde.
»Ich weiß nicht recht, Josh.«
»Stimmt. Deswegen tragen Sie ja auch keine Ver-
antwortung.«
»Sie brauchen nicht & «
»Uns bleibt nicht viel Zeit, Henry. Ich würde sogar
Hilfe vom Teufel annehmen.«
Henry zuckte zusammen. »Bitte, Joshua.«
»Ach, zum Teufel mit Ihrem Gewinsel. Spielen
Sie die Rolle schon so lange, daß & «
»Vergeben Sie mir.« Sein Gesicht wurde hart.
»Ich war in meinem Unglauben nie so stark wie Sie
und auch kein so guter Schauspieler.«
»Sie machen sich ganz gut. Jedenfalls hat uns der
Nuovo Vaticano eine beträchtliche Summe geboten.
Leider nicht ohne Bedingungen.«
»Ich bin sicher, Sie haben das Beste herausgeholt.
Wieviel?«
»Eine Viertelmillion, aber & « Er unterbrach Hen-
rys Ausruf. »& es kostet uns natürlich einiges. Äu-
ßerlich ist es eine Zuweisung für unsere Missionsar-
beit. Ich habe ein entsprechendes Dokument. Die
Vereinbarung lautet: zehn Prozent vom Nettogewinn
an allen Patenten, die sich aus unseren Untersuchun-
gen ergeben. Ein Buchhalter von ihnen & «
»Sie haben es ihnen gesagt?«
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»Nur genug, um das Geld zu bekommen.«
Es wurde leicht gegen die Tür geklopft. »Die Post,
Sire.«
Applegate nahm die Post entgegen und verriegelte
die Tür erneut.
»Keine Sorge«, sagte Joshua, »ich mußte es nur
etwa einem halben Dutzend anvertrauen und das
sind größere Verbrecher als wir.«
»Wir sind keine Verbrecher.« Er blätterte die ein-
zelnen Schreiben durch. »Es gibt historische Beispie-
le & «
»Ersparen Sie mir das, Henry.«
»Hier ist eine Nachricht von der Erde mit der
Aufschrift : dringend9 .«
Er öffnete den Umschlag und überflog den Inhalt.
»Josh, was haben Sie im Hauptquartier der Confede-
raciõn zu suchen gehabt?«
»Was?« fragte Otto.
»Bischof Salazar schreibt, einer seiner Priester hat
Sie am 5. November beim Verlassen des Gebäudes
der Vereinigten Menschheit gesehen. Das muß kurz
vor Ihrem Abflug gewesen sein.«
»Ja, darauf wollte ich gerade kommen.« Vorsicht!
»Archäologische Journale werden nicht nur im Vati-
kan gelesen. Ich war von einem Dr. Ellis zu einer
Besprechung eingeladen worden. Er gehört zu einem
Komitee von Wachhunden, das sich um die Einhal-
tung von Artikel drei der Charta kümmert.«
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»Sie stecken heute voller guter Nachrichten.«
»Er war sehr freundlich und nahm Abstand von di-
rekten Anschuldigungen. Aber natürlich argwöhnen
sie etwas. Ist das eine Nachricht?«
»Müssen wir Ärger erwarten?«
»Ich weiß es nicht. Vielleicht Inspektoren oder
Spione. Neuen Leuten gegenüber sollten wir uns äu-
ßerst vorsichtig verhalten. Das betrifft sowohl Ar-
chäologen als auch Novizen.«
»Mit den Archäologen haben wir nicht viel zu
schaffen gehabt.«
»Ein Fehler. Sie lernen von uns und können uns
damit Schaden zufügen. Als Gegenleistung sollten
wir sie auch ein wenig rupfen, ihr Wissen anzapfen
&
Melden Sie mich doch mal zu einer Besprechung
an mit dem, der die Sache dort drüben leitet & «
»Dr. Jones.«
»Gut. Als Friedensangebot werde ich ein Fäßchen
Wein mitnehmen. Damit hätten wir in vier Jahren
wenigstens einen Punkt erreicht.
Außerdem möchte ich mich mit jedem unterhalten,
der über unsere & Unternehmungen unterrichtet ist.
Jemand dabei, den ich nicht kenne?«
»Nein, aber ich wollte weitere Personen ins Ver-
trauen ziehen. Ohne Ihre Zustimmung habe ich je-
doch nichts unternommen.«
»Gut, sobald ich von meinem Besuch im feindli-
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chen Lager zurück bin, reden wir über die Sache.«
»In Ordnung.« Henry ergriff Joshuas Becher und
füllte beide. »Die Viertelmillion ist ein Segen, den
wir gut gebrauchen können.«
»Nein, können wir nicht.«
»Wie bitte?«
»Es ist nicht genug. Ich habe sie investiert.«
Henrys Ausdruck wechselte von plötzlicher Wut
über Erstaunen zu Resignation. Vorsichtig setzte er
den Becher auf den Tisch. »Die Hälfte davon würde
zum Kauf der dringend benötigten Computerzeit rei-
chen.«
»Ja auf dem Computer von Fremden!«
»Josh, Sie sind keine Autorität in diesen Dingen.
Wir müssen keinen eigenen Computer kaufen. Als
Benutzer haben wir die absolute Sicherheit, daß & «
»Ich bin keine Autorität in bezug auf Computer,
wohl aber in bezug auf Macht, und die kann man ge-
brauchen oder mißbrauchen. Wenn die Confedera-
ciõn es auf etwas abgesehen hat, bekommt sie es
auch. Wir müssen ihnen die Aufgabe nicht noch
leichter machen.«
»Sie sind genauso paranoid wie immer falls Sie
mir die Bemerkung gestatten.«
»Wann hatte ich schon mal etwas gegen Ihre Be-
merkungen einzuwenden?«
Henry setzte sich seufzend. »Stimmt. Es war hof-
fentlich eine gute Investition.«
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»Eine sehr gute. Fünfzig Prozent an einem neuen
Kurtisanenkartell auf Lamarr.«
»Lamarr? Das ist doch am Ende der Welt.«
»So war es mal. Man hat dort eine Tachionen-
Verbindung entdeckt. Und der Deneb ist nur 20 oder
30 Lichtjahre entfernt! In Jahresfrist wird es dort nur
so wimmeln von Leuten, die ihr Geld mit vollen
Händen ausgeben, während die Raumschiffe aufge-
tankt werden.«
Henry nickte. »Sind die Mädchen gut?«
»Vermutlich. Ich habe natürlich keine direkten Er-
fahrungen.« Joshua war nicht immer Magdalenist
gewesen; er behauptete, durch frühere Gelübde ans
Zölibat gefesselt zu sein. In Wirklichkeit waren seine
Erfahrungen mit dem Kurtisanenkartell sehr direkt,
eindringlich und vielfältig gewesen, obwohl er nur
einen Tag und eine Nacht auf dem Planeten ver-
bracht hatte. »Mitreisende Männer und Frauen haben
mir das Kartell wärmstens empfohlen.«
»Dann wird es wohl gut sein.« Henry lächelte ein
wenig. In der Öffentlichkeit nahm sein Bischof auch
davon Abstand, Alkohol zu trinken.
»Dieser Dr. Jones was für ein Mann ist das?«
»Eine Frau. Recht jung für ihre Stellung. Ich habe
noch nicht direkt mit ihr gesprochen. Irgendwie habe
ich den Eindruck, daß sie nicht viel von uns hält.«
»Na, jedenfalls hat sie den Artikel nicht geschrie-
ben. Das war ein gewisser John Avedon.«
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»Was für ein Zufall. Ihr voller Name lautet Ave-
don Jones.«
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