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und zog sie an, dann verließ er die Kabine. Tessa blieb zutiefst ver-
wirrt und verletzt zurück. Vergeblich versuchte sie zu verstehen,
warum er ohne ein Wort gegangen war.
Schließlich schlüpfte sie in Shorts und T-Shirt und folgte ihm an
Deck. Adrian stand mit dem Rücken zu ihr an der Reling und sah
hinaus aufs Wasser. Unsicher ging sie zu ihm. Er musste bemerkt
haben, dass sie hinter ihm stand, aber er drehte sich nicht zu ihr
um. Tessa zögerte, dann berührte sie seinen Arm.
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Adrian. Ihre Stimme klang unsicher und fragend zugleich.
Was ist passiert? Warum bist du gegangen? Wie konnte sich eine
so tiefe Leidenschaft so schnell in diese Kälte verwandeln?
Ich begehre dich , sagte er heiser, jedoch ohne sie anzusehen.
Ich begehre dich sehr, aber das ist alles. Ich liebe dich nicht, Tessa.
Du bist keine Frau, dich ich lieben könnte.
Sie presste eine Hand auf den Mund, um einen Aufschrei zu un-
terdrücken. Heiße Wellen der Scham und Erniedrigung durch-
fluteten sie, und sie dachte an die Intimitäten, die sie ausgetauscht
hatten.
Aber & unsere Nacht & , stammelte sie hilflos. So etwas ist
ohne Liebe nicht möglich!
Adrian lachte bitter auf. Was wir geteilt haben, war Lust. Purer
Sex. Mit Liebe hatte das nicht das Geringste zu tun. Aber du bist
nicht die Erste, die guten Sex und Liebe verwechselt.
Das glaube ich dir nicht! , rief Tessa aus, auch wenn sie wusste,
dass sie besser schweigen sollte. Niemals! Es war mehr, viel
mehr!
Abrupt drehte Adrian sich zu ihr um. Ach, und wie viel Er-
fahrung hast du, um das beurteilen zu können? , fragte er spöttisch.
Ich begehre dich, Tessa, genau wie die anderen Frauen vor dir
und alle, die nach dir kommen werden. Das ist alles.
Nein! , protestierte sie hilflos.
Warte ab! Er sah sie amüsiert an. Am Anfang ist es neu und
aufregend, aber nach kurzer Zeit ist der Reiz des Neuen verflogen,
und nichts bleibt übrig.
Ist es immer so bei dir? Hast du denn niemals wirklich geliebt?
Adrian zögerte fast unmerklich. Ich glaube nicht an die Liebe.
Und du solltest wirklich die Letzte sein, die mir etwas über Liebe
erzählen will!
Und was ist mit Irina? Tessa brachte den Namen kaum über die
Lippen. Irina hast du geliebt, oder nicht?
Tessa, hier geht es nur um uns. Du begehrst mich, ich begehre
dich, und wenn diese Anziehung vergangen ist, ist es wieder vorbei.
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Ganz einfach! Es ist nicht nötig, uns etwas anderes vorzumachen.
Seine Augen waren so dunkel, dass sie die Pupillen nicht erkennen
konnte. Genieße es, solange es dauert, aber fang nicht an, von
Liebe zu reden.
Wenn das wirklich alles ist, was du für mich empfindest, will ich
nicht, dass du mich noch einmal anfasst , sagte Tessa leise.
Statt einer Antwort zog Adrian sie fast grob an sich und presste
die Lippen auf ihre. Tessa wollte ihn zurückschieben, aber ihre
aufwallende Leidenschaft verdrängte ihren Schmerz. Sie presste
sich an ihn und erwiderte seinen wilden Kuss.
Ich liebe ihn, dachte Tessa. Sie konnte Adrian nicht verlassen,
auch wenn er ihr das Herz brechen würde.
6. KAPITEL
Adrian warf noch einen letzten Blick auf die schlafende Tessa. Es
kostete ihn große Überwindung, nicht die Hand auszustrecken und
ihr seidiges Haar zu streicheln. Rasch wandte er sich ab und ging
hinauf an Deck.
Er löste den Anker, ließ den Motor an und gab Gas. Pfeilschnell
schoss das Boot über das Wasser. Er hatte kein Ziel, sondern hoffte,
dass die rasante Fahrt ihn von seinen Gedanken an Tessa ablenken
würde. Doch leider hilft auch das nicht, stellte er bald fest. Wie
eingebrannt stand ihr Bild vor seinen Augen.
Mit Tessa hatte er den unglaublichsten Sex geteilt, den er je er-
lebt hatte. Er konnte es kaum vor sich selbst zugeben, aber es war
mehr gewesen als reiner Sex. Noch nie hatte er etwas Ähnliches
gefühlt.
Verdammt! , stieß er aus. Er hatte in seinem Leben mehr als
genug Frauen in den Armen gehalten. Warum war es mit Tessa so
anders gewesen?
Es war immer anders mit ihr, schoss es ihm durch den Kopf. Bei
dem ersten Blick in ihre unglaublichen Augen hatte er den Rest
seines Lebens mit ihr verbringen wollen, und selbst nach allem, was
sie ihm und Nikos angetan hatte, hatte ihm die Sehnsucht nach ihr
in unzähligen Nächten den Schlaf geraubt.
Er war sicher gewesen, den Hunger nach ihr endlich loszuwer-
den, wenn er sie erst einmal besessen hatte. Doch das Gegenteil war
eingetreten! Er hatte das unangenehme Gefühl, dass er nicht genug
von ihr bekommen konnte. Schon der Gedanke an sie erregte ihn.
Sein Verlangen nach Tessa war so groß, dass er alles andere ver-
gaß, solange er mit ihr zusammen war. Adrian presste seine Lippen
zusammen. Als hätte sie einen Fluch über mich gelegt, dachte er
wütend.
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Wieso musste es ausgerechnet Tessa sein? Er verachtete sie!
Unter ihrer unschuldigen Oberfläche war sie eiskalt und berechn-
end. Sie spielte skrupellos mit den Männern und scheute selbst
nicht davor zurück, einen Bruder mit dem anderen zu betrügen.
Energisch richtete er sich auf. Trotz allem es war nur ein rein
körperliches Verlangen, mehr nicht. Wenn er sie erst lange genug in
seinem Bett gehabt hatte, würde sein Interesse an ihr ver-
schwinden wie auch bei allen anderen Frauen vor ihr. Vielleicht
würde es nur ein bisschen länger dauern.
Wie ist es möglich, dass sie noch Jungfrau war? schoss es ihm
plötzlich durch den Kopf. Sie konnte nicht das männermordende
Biest sein, für das er sie gehalten hatte. Zumindest in diesem Punkt
hatte er sich gründlich geirrt. War sie vielleicht auch in anderen
Punkten unschuldiger, als er dachte? Nein, unmöglich!
Was hatte diese Frau nur an sich, dass er immer wieder an sie
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