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über einen gesicherten Kanal zur Verfügung zu stellen, die
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Videoaufnahmen selbst lagen ihm ja bereits vor. Nach einem kur-
zen Anruf bei dem Polizeivize startete er die Übermittlung der In-
formationen, inklusive der zwiespältigen, exklusive der illegalen
Quellen. Er kannte Jackson noch nicht gut und war zu keinem un-
nötigen Risiko bereit.
Sie beobachteten anschließend die Szenen während Fengs Rede. Sie
unterbrachen häufig die Wiedergabe, schalteten einige Quellen hin-
zu und lasen eingeblendete Informationen. Vieles davon hatte kein-
erlei Relevanz für ihre Recherche, da die vorgeschalteten Filter
noch nicht perfekt arbeiteten. Christopher filterte daher ständig ir-
relevante lokale Informationen weg und schaltete bereits aus dem
globalen Netz heruntergeladene Informationen hinzu.
Mittlerweile kamen sie bei Varlas Erscheinen an. Hunderte Inform-
ationskästchen füllten den leeren Raum um die noch weit entfernte
Flugscheibe. Christopher hatte von einigen Dutzend öffentlichen
sowie einer einzelnen illegalen Quelle Bildinformationen erhalten,
die auch Ausschnitte des Gebäudes mit dem Schützen zeigten.
Allerdings waren dies einzelne Bilder, die er nur alle paar Sekunden
mit der Szene im Film zeitlich korrekt korrelieren konnte. Sie be-
trachteten jedes Einzelne. Dem Moment, in dem der Laser zum er-
sten Mal aufblitzte, schenkten sie besondere Aufmerksamkeit.
Christopher zog sämtliche verfügbare Quellen für zwei Sekunden
vor und nach dem Schuss hinzu und erweiterte die im AugmBeam-
er eingestellte Darstellungsbreite, so dass sich die Information-
skästchen und verknüpften Bild-, Ton und Videoschnipsel außer-
halb des sichtbaren Bildes entlang der weißen Wand aufschlüssel-
ten. Die Informationen füllten trotz kleinster Darstellung und teil-
weiser Überlappung für jede zugewiesene Zehntelsekunde die ges-
amte Wand. Mit jedem vergangenen Zehntel löste sich ein Großteil
der Verknüpfungen und bereitete neuen Informationen Platz.
In den nächsten zwei Stunden sichteten sie hunderte Bilder, ver-
wackelte Privatvideoschnipsel, Newsmeldungen etablierter Na-
chrichtenjournalisten, Newsmeldungen gelangweilter Teenager,
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Korrespondenzen zwischen Hackern und Rebellen sowie von
Meteorologen vermessene Temperaturschwankungen. Christopher
nahm sich für die Zukunft vor, seine eigenen Quellen mit einer
höheren Filterung zu versehen und war ein ums andere Mal über-
rascht über Jingleis beigesteuerte Informationen.
"Ich bin ja schon glücklich, dass ich derart viele Daten aus meinen
Quellen ziehen kann, obwohl ich hier noch nie war. Die Ihren sind
aber besonders ergiebig", sagte er während der zweiten Kaffee-
pause. Der Soycaf schmeckte für seinen Geschmack etwas zu sauer,
nach der dritten Tasse würde er das aber sicherlich nicht mehr
schmecken.
"Bei den anonymen Quellen tippe ich auf Parteimitglieder und ein-
ige versprengte Rebellen?"
Jinglei zögerte beim Trinken des Kaffee und fixierte ihn.
"Kontakte zu Rebellen sind hier sehr gefährlich, aber nicht jeder
von ihnen ist als solcher bekannt. Ich kenne eine Kontaktperson bei
Harutos Leuten, einen der eher Gemäßigten."
"Jemand, der auch Mitglied bei Geeintes Cubuyata sein könnte?",
fragte Christopher.
Jinglei hob ihre Augenbrauen über dem nächsten Schluck.
"In seinem Fall ja. Geeintes Cubuyata als den gemäßigten polit-
ischen Arm der Revolutionären zu betrachten entspräche allerdings
rothulanischer Propaganda. Das Ziel der Revolutionären ist die
Machtübernahme von Cubuyata durch die Zweitbesiedler mit allen
Mitteln. Geeintes Cubuyata sucht ein friedvolles und
gleichberechtigtes Miteinander zwischen den Kasten. Auch wenn es
mittlerweile wieder zu einer Annäherung kommen sollte, die sub-
versiven Kräfte innerhalb Harutos Gruppe sind nach wie vor sehr
stark."
"Und von ihm sind die Datenquellen?"
"Ja. Eine sichere Abfrage ist leider kompliziert."
"Kann ich mich mit ihrem Informanten treffen?"
"Nein, er würde sich niemals mit einem Nicht-Zweitbesiedler tref-
fen. Das übernehme ich, gleich morgen. Falls die Rebellen tatsäch-
lich hinter dem Attentat stecken, weiß er Bescheid. Er ist häufig bei
Sitzungen des Parteivorstands dabei. Von ihm erfahren wir zu-
mindest, ob es einen offiziellen Beschluss des Führungsgremiums
zu dem Anschlag gab, da er Zugriff auf alle Protokolle besitzt."
So jemand hatte Christopher in Großchina auch Informationen
zukommen lassen. Es hatte ihn Monate gekostet, die Kontakte und
elektronischen Übermittlungskanäle aufzubauen. Am Ende war
Christopher ein Star und sein Informant starb in einem Arbeitsla-
ger zwei Wochen vor dem Zusammenbruch des Reichs.
"Würde der Kontakt es ihnen tatsächlich sagen, falls seine Leute für
Varlas Tod verantwortlich sind?"
Sie zögerte.
"Ich habe keine hundertprozentige Gewissheit, nehme aber an, dass
er einen Anschlag ablehnen würde und mir ehrlich antwortet. Er
hatte bereits in der Vergangenheit versucht, Haruto zu einem fried-
licheren Weg zu drängen."
Sie betrachteten in der folgenden Stunde ausschließlich die exakte
Sekunde des Attentats und lasen, schauten und hörten verknüpfte
Informationstexte und Filmschnippsel. Die einzige verwertbare
Erkenntnis gewannen sie zwei Zehntelsekunden vor dem Mord. Aus
einer Quelle von Jinglei fanden sie eine Nachricht zwischen zwei
unbekannten virtuellen Personen in einem obskuren Chatnetzwerk
namens Ashi-Barai. Sie bestand lediglich aus zwei Worten: "Stirb,
Prophet"
Bevor Christopher nachfragte, sagte Jinglei: "Keine Chance. Das ist
aus einem anonymisiertem Forum aus dem öffentlichen Netz,
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hochverschlüsselt, keine Speicherung der Zugriffs- oder Metadaten.
Was wir hier sehen ist eine Kopie der reinen Gesprächsinhalte."
"Was genau ist das für ein Forum?"
"Ein Rebellennetzwerk. Eines der ältesten."
Jingleis PD klingelte. Auf der anderen Seite der Leitung meldete
sich die Sekretärin von Feng und bestätigte einen Termin für eine
Audienz für den bekannten Journalisten von der Erde für den mor-
gigen Vormittag. Christopher begann sofort, Notizen für das Inter-
view anzufertigen. Bereits nach Niederschrift der ersten Fragen
spürte er, wie sich die kleinen Härchen an seinen Armen aufstellten
und er eine trockene Kehle bekam. Ein sicheres Zeichen. Er hatte
Feuer für die Sache gefangen.
* * *
Am nächsten Morgen gähnte Christopher auch nach dem zweiten
mit Koffein versetzten SoyCaf beständig. Sie hatten bis spät in der
Nacht das Video untersucht, abgesehen von dem Hinweis auf das
Rebellennetzwerk aber keine weiteren verwertbaren Informationen
gefunden. Jinglei hatte Christopher mitgeteilt, dass sie sich heute
im Lauf des Vormittags mit ihrem Kontaktmann bei den Rebellen
träfe, Christophers Termin bei dem Großmeister fand erst am
späten Vormittag statt. So blieb ihm noch Zeit, zum ersten Mal seit
Ankunft ausgiebig im Hotelrestaurant zu frühstücken. Das Restaur-
ant im Erdgeschoss bot eine beeindruckende kulinarische Breite.
Am Büffet roch er im Vorbeigehen SoySchinken, chinesische Suppe
mit Maultaschen, scrambled eggs, Tsukemono, frisch
aufgeschnittenen SojaKäse, warmes Schwarzbrot und den über-
durchschnittlich guten SoyCaf.
Cubuyaten schienen Gourmets zu sein, Christopher hatte nur
wenige Touristen gesehen, was ihn aber nicht verwunderte. Die
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reichen Urlauber auf der Erde verfügten neben den beliebten Zielen
auf ihrem Heimatplaneten auch explizit über für Tourismus terra-
formte Urlaubswelten im reichhaltigen Reiseangebot des sechsun-
dzwanzigsten Jahrhunderts. Cubuyata hingegen war der reiche, von [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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