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Kriteriums methoden beseitigt werden kann.
Zielexplikation und Bewertungskriterien
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Nutzenverrechnung legen ist, wenn sie gleichzeitig in allen
Bewertungskriterien niedrigere Nutzenwerte
Die Zusammenfassung der Teilnutzen-Werte hat. So ist etwa im Diagramm IV/12 das Objekt A
auf den Bewertungskriterien erfolgt im einfach- in beiden Kriterien dem Objekt U unterlegen;
sten Fall in linearer Form. Die einzelnen Krite- unabhängig davon, wie man diese Kriterien ge-
rien erhalten je nach ihrer (subjektiven) Bedeu- wichtet, würde immer für A daher ein niedrige-
tung ein Gewicht zugeschrieben, und der rer Gesamtnutzen als für U folgen, so daß A
Gesamtnutzen eines Evaluationsobjektes ergibt innerhalb der dort dargestellten Vergleichsob-
sich aus der damit gewichteten Summe der jekte niemals das beste sein kann. Aus gleichen
Nutzenwerte dieses Objektes in den einzelnen Überlegungen scheiden B, C und D aus. Für die
Kriterien. Dieses Vorgehen wird zum Beispiel verbleibenden Objekte ist keine weitere Selekti-
bei MAUT gewählt, wo auch diese Art der Zu- on nach diesem Prinzip möglich. Z hat zwar
sammenfassung formal dargestellt wurde (s.o.). den höchsten Wert auf dem 1. Kriterium, ist
Eine so einfache Verrechnungsform ist aber aber den anderen im 2. Kriterium unterlegen,
nicht immer sinnvoll. Sie impliziert zum Bei- ähnliches gilt für U, X und Y.
spiel, daß ein Evaluationsobjekt mit durch-
schnittlichen Nutzenwerten auf den Bewer- Die Bildung der pareto-optimalen Teilmenge ist
tungskriterien den selben rechnerischen vor allem dann nützlich, wenn viele «Objekte»
Gesamtnutzen haben kann wie ein anderes, zu evaluieren sind und klare Verrechnungs-
daß auf einigen Kriterien sehr hohe, auf ande- regeln fehlen (gut anwendbar zum Beispiel bei
ren ganz geringe Nutzenwerte erbrachte. Sind Personalentscheidungen, Verpackungs- oder
nun die einzelnen Kriterien für verschiedene Textvarianten in der Werbung, Anbieter von
«Betroffene» unterschiedlich bedeutsam, wäre Weiterbildungsseminaren). Das Vorgehen lie-
eine solche «Gleichheit» rechnerischer Art in- fert i.A. keine endgültige Entscheidung, son-
haltlich nicht sinnvoll. Hinzu kommt, daß die dern nur eine Vorselektion der Objekte, die zu
Bildung von gewichteten Summen für die recht in die engste Wahl kommen.
Nutzenwerte die Messung auf dem Niveau von
mindestens Intervallskalen bedingt, was oft
nicht sinnvoll angenommen werden kann. Anwendung multipler cut-off-Strategien:
Unterstellt man vorsichtig-realistisch, daß die
Nutzenmessung von Ausnahmefällen abgese- Auch wenn eine klare Zusammenfassung der
hen nur auf Rangskalen erfolgen kann und ins- einzelnen Nutzendimensionen fehlt, kann man
besondere eine Gewichtung der einzelnen Teil- häufig plausibel machen, daß auf den einzel-
aspekte über Personen bzw. Personengruppen nen Teilnutzenaspekten jeweils gewisse Min-
hinweg unterschiedlich sein können, so ist auf destwerte überschritten werden müssen (dies
der Basis einer formalen Nutzenverrechnung hat auch den Vorteil, daß man mit Ordinal-
oft nur ein «screening» (damit meint man eine skalen bei der Nutzenmessung auskommt). Ein
möglichst einfache Vorauswahl letztlich nicht Beispiel dafür wäre etwa die Auswahl besonde-
relevanter Alternativen) der Evaluationsobjekte res guter Seminaranbieter für Weiterbildungs-
möglich. Man kann sich dazu des Gedankens programme (es kommen nur solche in Frage,
des Bildens der «pareto-optimalen Teilmenge» die für die einzelnen Teildimensionen wie Lern-
bedienen, das Prinzip ist anhand von nur 2 erfolg, Seminarklima oder Übertragbarkeit der
Nutzendimensionen im Diagramm IV/12 darge- Inhalte Mindestwerte überschritten haben),
stellt. Eine andere Möglichkeit sind Multiple- therapeutische Eingriffe (nur solche, die etwa
Cut-Off-Strategien. hinsichtlich unerwünschte Nebenwirkungen
Höchstgrenzen nicht überschreiten) oder die
Optimierung von Textgestaltungen (jeweils
Bilden von pareto-optimalen Teilmengen Mindest- bzw. Höchstwerte in Länge, Verständ-
lichkeit, emotionale Anmutung und dgl.). Die
Die Idee dabei ist, daß eine Alternative unab- gleiche Denkweise ist auch typisch für die Aus-
hängig von der speziellen Gewichtung oder wahl von Personen auf der Basis von Einzelfall-
Verrechnung immer dann einer anderen unter- bewertungen, etwa in der Eignungsdiagnostik,
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der Potentialabschätzung oder bei Plazierungs- techniken vgl. Klebert et al. 1988). Typische
aufgaben. Man spricht dort gerne von «Screen- Beispiele dafür sind etwa Projektgruppen in
ing-Verfahren». Eine solche formale Vorselek- Wirtschaft oder Verwaltung, Lehrerkonferen-
tion erleichtert auch bei Fehlen expliziter zen, Sitzungen von Therapeutenteams. Für
Regeln der Nutzenverrechnung das weitere Vor- kompliziertere, spezielle Kenntnisse erfordernde
gehen, da die Zahl der noch zu berücksichti- Problemlagen ist es aber sinnvoll, zusätzlich das
genden Objekte reduziert wurde. Zwischen den Wissen von Spezialisten (zum Beispiel Evalua-
verbleibenden Alternativen muß anschließend toren) zusätzlich einzubeziehen.
mit weniger formalisierten Verfahren entschie- In der Praxis finden sich für die Beteiligung
den werden. Eine Möglichkeit ist die Konsens- von Experten an der Entscheidungsfindung viele
findung unter Betroffenen (vgl. 4.3.3), eine an- institutionalisierte Vorgehensweisen, etwa
dere der Einsatz von «Experten». Enquette-Kommissionen, Anhörungen oder Be-
gutachtungen. Solche Methoden sind solange
weitgehend unproblematisch, als es um das
4.3.2 Expertengestützte
Darstellen von (wissenschaftlich) unumstritte-
Entscheidungsfindung nen Fakten geht. Setzen subjektive Bewertun-
gen mit ein oder sind die «Fakten» insbeson-
Am einfachsten ist die Zusammenfassung un- dere im Hinblick auf ihre Bedeutung und
terschiedlicher Aspekte durch eine persönliche Verursachung nicht so eindeutig beschreibbar
Einzelentscheidung (typisch in Teilen von (im sozialwissenschaftlichen Bereich gilt dies
Managementfunktionen, aber eher mit abneh- fast immer), bieten solche Anhörungen manch-
mender Tendenz) oder der Versuch, auf der Ba- mal ein das Ansehen der Wissenschaft nicht
sis der empirischen Ergebnisse einen Gruppen- gerade förderndes Bild.
konsens herbeizuführen. Bei nicht besonders Zur Vermeidung solcher Mißstände ist es an-
konfliktreichen Situationen genügt es oft, wenn gezeigt, anstatt öffentlicher «Schaukämpfe»
es gelingt, die für die jeweilige Entscheidung zumindest für politisch-emotional sehr umstrit-
zuständige oder davon unmittelbar betroffene tene Evaluationsfragestellungen Techniken ein-
Gruppe von Personen zusammenzuführen und zusetzen, die Rollenverhalten einschränken
unter sachgerechter, konsensfördernder Moti- und konsensbildend wirken. Einige Beispiele
vation diskutieren zu lassen (für Moderations- (etwa Meta-Plan) wurden bereits in den vorher-
Diagramm IV/12
Prinzip der Pareto-optimalen Teilmenge
Grundlagen Skizze des Entscheidungsverlaufes bei zwei
Nutzendimensionen
Liegt mehr als ein Bewertungskriterium vor, stellt sich
die Frage nach der Zusammenfassung der jeweiligen Die Alternative A ist auf beiden Dimensionen kleiner
Nutzenwerte zu einer Auswahlentscheidung. Unab- als U und wird ausgeschlossen, B und C werden von X
hängig von einer speziellen Gewichtung oder einer übertroffen, D von Y. Die übrigen (U, X, Y, Z) können
anderen Verrechnungsvorschrift kann aber jede Alter- nicht ausgeschlossen werden; zwar wird z.B. Y von Z
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